Das Kaninchen und der große rote Roller

Rezensiert von Monika Aigner-Schlöggl - erschienen im Fachjournal 1/2016

Das Kaninchen kurvt fröhlich mit seinem kleinen blauen Dreirad durch die Gegend und hat dabei Zeit, mit seinen Freunden zu plaudern, ein Liedchen zu singen oder jemandem zu helfen. Doch als es den Hasen mit seinem tollen grünen Roller entdeckt, wächst plötzlich seine Unzufriedenheit. So sehr sich das Kaninchen auch abstrampelt, nie ist es schnell genug - der Hase ist und bleibt der schnellste Fahrer, der König der Straße. Eines Tages sticht ihm etwas ins Auge, das hinter dem Schaufenster seines Lieblingsgeschäfts auf ihn wartet: "Es war GROSS ... Es war ROT ... und es GLÄNZTE" - ein super schneller roter Roller. Den muss das Kaninchen haben, denn mit dem neuen Gefährt ist ER jetzt der König der Straße - laut, schnell und ziemlich cool. Aber ob er damit wirklich glücklicher und zufriedener ist? Farbkräftige und ausdrucksstarke Illustrationen begleiten die LeserInnen und das Kaninchen durch dessen Leben, durch seine Wünsche und Sehnsüchte. "Ja, das will ich auch - das muss ich haben!" Der Vergleich mit anderen weckt nicht nur immer viele neue Wünsche, sondern nagt auch an unserer Zufriedenheit: Größer, schneller, glänzender muss es sein. Mit einer überraschenden Wende gelingt es dem Buch, den besonderen Wert des Eigenen - abseits jeglicher Vergleiche - hervorzuheben.