Editorial 5/2025
Wir schaffen das - aber nur miteinander!
Überschwemmungen, Kälte im Juli, Dürre in sonst grünen Regionen, Orkane in Europa – selbstverständlich bekommen auch junge Menschen mit, was Thema in den Fernseh- oder Zeitungsnachrichten oder im Internet ist und worüber Erwachsene sich zumindest unterhalten, wenn sie sich nicht sogar Sorgen machen.
Kinder lernen gerade erst ihre Welt kennen und müssen dann bemerken, dass sich diese mitten in einem Wandel befindet! Und wenn schon Erwachsene oft nicht wissen, wie sie mit beängstigenden Informationen umgehen sollen, wie erst muss es manchen Kindern gehen?
Wir erleben, dass sich gemeinsame Anstrengungen lohnen – in meiner Jugend entdeckten Wissenschaftler* innen, dass die Ozonschicht in der Atmosphäre ein Loch hat und die UV-Strahlung der Sonne dort ungefiltert auf die Erde fällt – mit der Voraussage, dass die Ozonschicht insgesamt dünner wird, wenn nichts geschieht. Die Vorstellung der Gefahr von Hautkrebs als Volkskrankheit hat mich beängstigt. Eine Maßnahme dagegen war das Verbot von FCKWs, also bestimmter Gase in Spraydosen, und tatsächlich haben wir erst kürzlich erfahren, dass das Ozonloch zuwächst!
Heute werden Lösungen auf jede*n Einzelne*n heruntergebrochen – weniger Einkaufen, weniger Autofahren, weniger Flüge … als würden unsere individuellen Einschränkungen das Klima retten, das heißt, die prognostizierte Erderwärmung verhindern können. Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir als gesamte Gesellschaft behutsam und verantwortungsvoll mit den Ressourcen dieser Erde umgehen. Wie werden sich zum Beispiel kommende Generationen gegenüber Klimaflüchtlingen verhalten? Australien hat erst vor kurzem die Bewohner*innen einer sinkenden Insel im Pazifik als Flüchtlinge anerkannt und aufgenommen.
Das ist die große Herausforderung für Pädagog*innen: der nachfolgenden Generation zu vermitteln, dass jede*r Einzelne etwas beitragen kann, ohne die Kinder zu überfordern und alleinzulassen, wenn sie Angst vor ihrer Zukunft haben. Gleiches gilt auch für das eigene Handeln: Es hat niemand etwas davon, wenn jede*r Einzelne sich dermaßen verantwortlich für die klimatischen Veränderungen fühlt, dass die individuelle Last zu groß wird.
Die Devise lautet also: Nicht lähmen lassen angesichts der Prognosen, sondern handlungsfähig bleiben und lieber Gleichgesinnte suchen. Miteinander können wir uns am besten für eine gerechtere Verteilung der Ressourcen und ein gutes Leben für alle einsetzen und Einflüsterungen von klimaschädigenden Interessen abwehren. Das sollte ohnehin selbstverständlich sein in der Demokratie: Dass sich das Volk auch zwischen den Wahlen informiert, um für seine Zukunft entscheiden zu können.
Unser Artikel
für Sie aus dieser Ausgabe
Inhaltsverzeichnis
der aktuellen Ausgabe 5/2025
Für ein gutes Sozialklima - Wie sich Respekt, Vertrauen und Empathie positiv auf das Gruppenleben auswirken
4
Literaturtipps - für Pädagog*innen zum Thema
8
Zur Wetterlage im Kindergarten - Gutes Klima fördert Lernen und Wachsen
9
Wurzeln für morgen - Klimabewusstsein im Kindergartenalltag
12
Das kostbare Spiel im Garten - Über den ökologischen und pädagogischen Wert natürlicher Räume
16
Das Umweltzeichen für Kindergärten - Österreichs Gütesiegel steht für Bildungsqualität und Liebe zur Natur
18
Kreatives Upcycling - Aus der Zigarrenkiste wird eine Gitarre
20
Die Umweltspürnasen - Nachhaltige Naturerfahrungen
22
Margarete Schütte-Lihotzky - Österr. Feministin, Antifaschistin, Architektin und Erbauerin vieler Kindergärten
24
Lisa Poettinger - Aktivistin - engagiert für Klima und Gerechtigkeit im Porträt
23
Bücher ... für Sie ausgewählt 26
Plattform 28
