Jeden Morgen um 10

Rezensiert von Cornelia Pointner - erschienen im Fachjournal 4/2018

Es ist Punkt 10! Zeit für Hund Max, mit der Fähre zur Insel Palau überzusetzen. Dort legt er sich gemütlich in den Schatten vor der Kirche, bevor es abends wieder zurückgeht. Das macht Max jeden Tag. Kein Wunder, dass sich die Leute auf Palau fragen, worauf er dort eigentlich wartet. Niemand von ihnen rechnet damit, dass der Hund dabei jedem eine andere Geschichte auftischt. Was davon ist nun die Wahrheit? Erst das Mädchen Gina erfährt, dass Max von Beruf ein Geschichtenausdenker ist; aber sind das nun Geschichten oder doch Lügen?

Christine Nöstlinger schreibt in diesem Bilderbuch über etwas, das sie selbst am liebsten gemacht hat: Geschichtenausdenken. Hundeheld Max erklärt den Unterschied zwischen Lügen und Geschichten, denn „Lügen richten Schaden an. Geschichten machen Freude.“ Für Kinder sind der rote Faden, der sich durch die Erzählung zieht, sowie die zahlreichen Wiederholungen besonders wertvoll: Sieben Tage lang erzählt Max eine neue Geschichte – dabei streut Nöstlinger ganz nebenbei das (Kennen-)Lernen der Wochentage ein. Die fantasievollen Illustrationen halten viele Details bereit und harmonieren mit dem Text.

Ein wunderbares Buch über Wahrheit und Lügen und über die Freude an Geschichten.