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LeserInnen-Reise Berlin 2010

Mit gefüllten Koffern zurück aus Berlin!

Die zweite UNSERE KINDER-LeserInnen-Reise von 28. bis 31. März 2010 nach Berlin war ein voller Erfolg: 50 TeilnehmerInnen aus ganz Österreich (pädagogische Fachkräfte aus Kindergärten und Horten, Kolleginnen aus Fachberatung und Aus-/Fortbildungsbereich …) zeigten sich vom Programm begeistert.

 Auf dem Programm standen u. a. Besuche in zehn Berliner Kindertageseinrichtungen sowie Begegnungen mit ExpertInnen der innovativen Berliner Frühpädagogik-Szene (Ausbildung, Verbandsarbeit, Qualitätsentwicklung, Verlagswesen). Am Rand war auch das Kennenlernen der 4,5-Millionenstadt Berlin möglich. Zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer sind dort einerseits ein sehr positives Lebensgefühl und andererseits, vor allem Armut und Arbeitslosigkeit, deutlich spürbar. 

Erste Station der pädagogischen Studienreise war eine der ältesten ErzieherInnen-Fachschulen Deutschlands, das Pestalozzi-Fröbel-Haus (PFH), wo der Lehrer und Verleger Wolfgang Dohrmann aktuelle Ausbildungsschwerpunkte vorstellte. Ines Reinike brachte die Arbeit des Pestalozzi-Fröbel-Verbandes näher. Unter den besuchten Institutionen waren weiters der Fachverlag „das netz“, die PädQUIS-GmbH und das Kita-Institut für Qualitätsentwicklung an der Freien Universität. 

Folgende Einrichtungen mit den stichwortartig angeführten Schwerpunkten wurden – aufgeteilt in Gruppen – besichtigt: Die INA-Kitas Dresdnerstraße (ein zu einem Kindergarten umgebautes Parkhaus in Kreuzberg), Flurweg (Kinder ab 8 Wochen, Öffnungszeiten 6 bis 21 Uhr), Augustenburger Platz (Klinik-Kindergarten mit 24-Stunden-Betrieb), Finchleystraße (Kunstschwerpunkt), Habersaathstraße (Kinderdemokratie), Preußstraße (historischer DDR-Altbau, der jetzt saniert wird) sowie die PFH-Familienzentren in Charlottenburg („Schillerstraße“, das erste Early-Excellence-Center in Deutschland) und in Schöneberg (Arbeit im sozialen Brennpunkt). Hervorgehoben zu werden verdienen die beiden Kindertageseinrichtungen „Fiorella“ in Hohenschönhausen und „Die Insel“ in Pankow (mit innovativen Ideen wie Kinderhotel oder Übernacht-Exkursionen mit Krippenkindern). Ihre Trägervereinigung JAO (Jugendwerk Aufbau Ost e.V.) stellte mehrere Führungskräfte für einen ganzen Tag frei, um unsere Reisegruppe mit Informationen zu versorgen. 

Besonders gefiel die gelungene „Fiorella“-Raumgestaltung – hier wurde bereits ein Folgebesuch mit einer Linzer BAKIP-Klasse im Herbst angebahnt.

Neben vielen neuen und positiven Einblicken, fühlten die österreichischen PädagogInnen sich aber auch in ihrem eigenen Handeln bestärkt. Immer wieder sorgten die Stichworte Sauberkeit, Hygiene und Aufsichtspflicht, vor allem aber die Frage nach dem Nachwirken ehemaliger ostdeutscher Erziehungsinhalte für Diskussionen. Manchmal schien es, als würden bei Berliner KollegInnen im Kopf noch Elemente des alten DDR-Bildungsplanes nachwirken. Umso mehr beeindruckte die Gäste aus Österreich das „Berliner Bildungsprogramm“, das 2004 verabschiedet wurde und seither in allen Einrichtungen mehr und mehr mit Leben erfüllt wird – vor allem angesichts der derzeitigen Umsetzung unseres Bildungsrahmenplans. Für österreichische Verhältnisse weitgehend neu war auch die starke sozialpädagogische Orientierung vieler Kindertageseinrichtungen, die sich als „Familienzentren“ bzw. „Early-Excellence-Centers“ vor allen in Brennpunkt-Stadtteilen der Zusammenarbeit mit Eltern und Sozialeinrichtungen widmen. Ganz allgemein waren die TeilnehmerInnen der Studienreise von der hohen Wertschätzung für bzw. von Eltern im Sinn einer modernen Erziehungspartnerschaft angetan und auch der konstruktive Teamgeist in den Einrichtungen fiel auf.

Abschließend zwei Statements von ReiseteilnehmerInnen:

  • „Danke für die nachhaltig anregende Studienfahrt mit vielen pädagogischen Sehenswüdigkeiten.“ (Irmgard M. Burtscher, Penzberg/Bayern)
  • „Wir sind schon dabei, die 1000 beeindruckenden Ideen umzusetzen. Und wir freuen uns auf die nächste Reise … auf nach Finnland!“ (Anita Bamberger, Freinberg/Oberösterreich)