Ciao Italy!
Ein voller Erfolg war die erste LeserInnen-Reise der Fachzeitschrift Unsere Kinder, die gemeinsam mit dem kirchlichen Bibliotheksreferat in Linz organisiert wurde und die von 30. März bis 1. April 2008 vierzig TeilnehmerInnen zur Internationalen Kinderbuchmesse nach Bologna führte. Die bunte, aber sehr harmonische Reisegruppe bestand einerseits aus oö. Bibliothekarinnen und – zum größeren Teil – aus KindergartenpädagogInnen aus allen Teilen Österreichs.
Höhe- und Mittelpunkt der dreitägigen Reise war der Besuch der weltweit größten Messe für Kinder- und Jugendliteratur im Messezentrum von Bologna. Bei der Schau vermittelten1300 Aussteller aus 66 Ländern einen Eindruck von der Vielfalt im Kinderbuch. Besonders auffällig war die unterschiedliche Bildsprache in den verschiedenen Kulturkreisen. Die Kinderbuchmesse ist nicht nur ein Treffpunkt für ÜbersetzerInnen, sondern zieht jedes Jahr IllustratorInnen und NachwuchskünstlerInnen an, die sich dort mit ihren Mappen den Verlagen präsentieren.
Entsprechend sehenswert war die Illustrationsausstellung der Messe, für die eine Jury unter mehr als 2500 eingereichten Werken 99 Illustrationen aus 23 Ländern ausgewählt hatte. Besonderen Raum nahmen in diesem Jahr argentinische Kinderbuch-IllustratorInnen ein. Die Preise der Internationalen Jury für die besten Kinderbücher 2008 gingen an Werke aus Norwegen, den USA, Indien, Polen, Italien und Frankreich. Leider nur am Rand präsent waren österreichische AutorInnen und Verlage.
Ein ganzer Tag auf der Messe verging im Nu und trotzdem hätte es noch viel zum Schauen und Schmökern gegeben. Die abendliche Erkundung der Altstadt von Bologna mit der weltweit ältesten Universität bot gleichermaßen Gelegenheit zu kulturellen wie kulinarischen Genüssen.
Vor der Heimreise nahm sich die Gruppe Zeit für eine kurze Begegnung mit der in unmittelbarer Nähe beheimateten Reggio-Pädagogik. Ein Besuch des Loris-Malaguzzi-Informationszentrums gewährte Einblicke in die Arbeitsweise und künstlerischen Ausdrucksformen der Reggio-Pädagogik. Diese sehr kindorientierte pädagogische Richtung wird seit dem zweiten Weltkrieg in den städtischen Kindergärten von Reggio Emilia entwickelt und gilt als eine der besten vorschulischen Arbeits- und Bildungsformen weltweit.
Zwischenstopps in den sehenswerten Städten Mantua und Brixen waren willkommene Unterbrechungen der Busfahrt. Als letzten Programmpunkt lernte die Reisegruppe beim Besuch der Bibliothek in Feldthurns noch das vorbildliche Südtiroler Bibliothekswesen kennen.
Alles in allem bezeichneten die TeilnehmerInnen die Reise als gelungenen „Beitrag zur persönlichen Weiterbildung mit kulturellem Mehrwert“, die in ähnlicher Form wiederholt werden könnte …