Ausgabe 3/2017
EDITORIAL
Neu im Team ... und was nun?
Teams geraten in Bewegung, wenn MitarbeiterInnen aussteigen und/oder neue KollegInnen erwartet werden. Wann war eine solche Veränderung bei Ihnen zuletzt der Fall? In welcher Weise waren Sie davon betroffen? Je nachdem in welcher Rolle Sie sich befanden, hatten Sie als LeiterIn, Teammitglied oder als NeueinsteigerIn unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen.
Aus der Sicht neuer MitarbeiterInnen hat jede Einrichtung viele feste Abläufe und Regeln entwickelt, die nur selten verschriftlicht sind. Es braucht einige Zeit, in (un-) geschriebene Erwartungen einer Einrichtung hineinzuwachsen und dennoch den eigenen Stil zu finden bzw. zu entwickeln. Unabhängig von Alter und Berufserfahrung benötigt jede/r Neue die Zeit, sich im Team zurechtzufinden und die Betriebskultur kennenzulernen.
Jede neue Person bringt im Idealfall mit ihren Kompetenzen und Ideen frischen Wind ins Haus. Ist es aber wirklich gewollt, dass die/der Neue all die liebgewordenen Routinen und Denkgewohnheiten hinterfragt oder gar durcheinanderwirbelt?
Zu akzeptieren, dass sich mit jeder personellen Veränderung stets das ganze Team und seine Dynamik verändert, fällt nicht leicht. Vor allem die ersten Eindrücke und Erfahrungen am neuen Arbeitsplatz prägen nachhaltig die berufliche Zufriedenheit und das weitere Engagement.
Nie sollte es dem Zufall überlassen werden, wie neuen KollegInnen oder LeiterInnen der Einstieg gelingt, denn von einer wohldurchdachten Begleitung in der Einarbeitungsphase profitieren sowohl neue KollegInnen als auch das bestehende Team. Es braucht also eine gut strukturierte Einarbeitung und die Entwicklung einer Willkommenskultur! Für die Phase des Ankommens neuer KollegInnen oder auch LeiterInnen, die mit der Situation junger Kinder in der Eingewöhnungszeit vergleichbar ist, gibt es praxiserprobte Konzepte. Nicht wenige Teams kennen etwa die Begleitung durch MentorInnen, die neuen KollegInnen zur Seite stehen. Auch Checklisten (für die Leitung, die MentorInnen, die neuen MitarbeiterInnen) rund um alle wichtigen organisatorischen und fachlichen Belange erleichtern den Einarbeitungsprozess. Darin sollten alle immer wiederkehrenden Abläufe, Regeln und Verfahrensweisen beschrieben werden. Ein gutes Beispiel dafür ist der „Leitfaden zur Einarbeitung neuer MitarbeiterInnen“, den das Land Salzburg erarbeitet hat.
Die Beiträge in diesem Fachjournal wollen eine fundierte Grundlage bilden, die natürlich an haus- bzw. trägerspezifische Besonderheiten angepasst werden müssen. Die Redaktion und alle AutorInnen ermutigen Sie, die durch Personalwechsel in Teams entstehende Heterogenität als Chance für innovative Weiterentwicklungen, sowohl für Sie als Person als auch für die Einrichtung, zu betrachten.
Anna Kapfer-Weixlbaumer
Inhaltsverzeichnis
der Ausgabe 3/2017
Unser Thema
Zwischen Vorfreude und Ungewissheit - Vom Gefühlsdurcheinander beim Einstieg ins Berufsleben
4
Plötzlich Führungskraft - Orientierungspunkte, Überlegungen und Strategien für den Einstieg in die Führungsrolle
8
Unsere Praxis
Ein neues Kapitel beginnt ... Der Berufseinstieg als Herausforderung für junge PädagogInnen
14
Motiviert vom Anfang bis zum ... Verändert sich die Motivation von PädagogInnen mit dem Alter
18
Ich habe ein klares Bild von mir ... Reflexion und Selbstreflexion im pädagogischen Beruf
20
Unsere Lebenswelt
Tschüss, Tante! Ein moderneres Berufsbild muss sich von überholten Bezeichnungen verabschieden
22
Menschen im Porträt
Catherine Walter-Laager - Erziehungswissenschafterin und Professorin für Frühkindpädagogik
24
Service
Für Sie - LeserInnenreise Thüringen Verlosung28
Bücher ... für Sie ausgewählt29
Plattform 35
Schlusskreis
Harmonie oder Dissonanz? Tipps für ein "gutes Gefühl" am Arbeitsplatz
34