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Ausgabe 6/2025

6 / 2025

UNSERE KINDER Ausgabe 6/2025, Fachjournal, Elementarpädagogik, Kleinkindpädagogik, Kindergarten

Worauf es wirklich ankommt

Vor etwa 15 Jahren wurde in Österreich mit der Veröffentlichung des Bundesländerübergreifenden Bildungsrahmenplans der Begriff Elementarpädagogik eingeführt. Etwas später kam es zur Umbenennung der BAKIPs in BAfEPs, und gruppenführende Fachkräfte sind seither nicht mehr „Kindergartenpädagog*innen“, sondern eben „Elementarpädagog*innen“. Namen und Bezeichnungen sind das eine, Verständnis und Identität das andere, schließlich geht es um mehr als das Auswechseln von Türschildern. International, beispielsweise in Deutschland, spricht man übrigens zunehmend von „Kindheitspädagogik.” 

Wer weiß schon wirklich, was mit „elementar“ gemeint ist? Diese Frage ist auch deshalb berechtigt, weil manche darunter die Einverleibung der Frühpädagogik in das schulische Bildungssystem quasi als Vorstufe verstehen – im Sinn von Elementar-, Primar-, Sekundar- und Tertiarstufe (Vgl. „Elementary school“). 

Tatsächlich aber Elementarpädagogik meint, das in jedem Kind Grundgelegte zu sehen und bei dessen Entfaltung hilfreich zu begleiten – familienunterstützend, in spielerischer Form, altersadäquat und zweckfrei, aber keineswegs zwecklos. Weil es um lebenslang tragende Fundamente, um gut startende Bildungsbiografien und letztlich um unsere Gesellschaft geht, ist das Wort „elementar“ sicherlich angebracht. Genau daraus ergibt sich, dass die Arbeit all jener, die im Feld frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung arbeiten oder sich darauf vorbereiten, von elementarer Bedeutung und größter Wichtigkeit ist. Auch hier gilt, dass nicht die Bezeichnung zählt, sondern es auf bestmögliche Ausbildung, förderliche Rahmenbedingungen, ideelle sowie materielle Wertschätzung und Respekt ankommt – im Arbeitsalltag ebenso wie im öffentlichen Diskurs. 

Diese Ausgabe von UNSERE KINDER unternimmt den Versuch, einige Aspekte des wirklich Elementaren in der Elementarpädagogik zu beleuchten. Etwa, dass in der frühen Kindheit bereits häufig erkennbar ist, ob es später bergab oder bergauf gehen könnte, aber wer hört schon auf die Fachkräfte in Krippe, Kindergarten und Hort? Oder, dass bei allen methodischen, curricularen und berufspolitischen Erneuerungen das Wesentliche im Blick zu behalten ist (z.B. Interaktionsqualität zwischen Erziehenden und Kindern, Kritikfähigkeit angesichts unhinterfragter pädagogischer Traditionen, mediale Darstellung der Arbeit). Die aus Praxis und Lehre kommenden Autor*innen des vorliegenden Fachjournals laden zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Tun und mit dem Selbstverständnis der Fachkräfte ein. Sie rufen zum Nachdenken darüber auf, worauf es wirklich ankommt und was es braucht, damit – auch in Zeiten mit knappen Personalressourcen – Kinder als vollwertige Menschen betrachtet werden. In ihrer Hand liegt die Zukunft, an uns liegt es, ihnen diese freizuhalten und sie bestmöglich darauf vorzubereiten. Es tut gut zu sehen, dass beim derzeitigen Bildungsminister die Elementarpädagogik als Basis aller Bildung auf seiner Agenda ganz oben steht. Nun braucht es endlich konkrete Umsetzungsschritte und vielfältige Anstrengungen auf allen Ebenen, wozu auch die Absicherung von Österreichs einzigem Fachjournal UNSERE KINDER gehört. 

Alles Gute für Ihre Arbeit, die von elementarer Bedeutung ist, wünscht von Herzen

Martin Kranzl-Greinecker

Redaktionsleitung

martin.kranzl-greinecker@caritas-ooe.at

Inhaltsverzeichnis

der Ausgabe 6/2025

Inhaltsverzeichnis

Kein Kind darf verloren gehen ... - Elementarpädag. Perspektiven auf frühkindliche Risikoentwicklungen
T. Wegleiter & B. Lenzinger 4


Erinnerung an (fast vergessene, aber) elementare Aufgaben - Sozial-emotionale Entwicklung als Fundament für Lernprozesse
Anna Kapfer-Weixlbaumer 8


"Was du schon kannst!" - Vom Lob zur Anerkennung
Anna Ruschka 10


Eine Vision für ideale Bildungsorte - Anstöße für eine zukunftsfähige Elementarpädagogik
Katharina Priller 12


Wer zeichnet ein Berufsbild? - Wie Medien die öffentliche Wahrnehmung von Elementarpädagog*innen beeinflussen
Elisabeth Zehetner 16


Zwischen Unvorhersehbarkeit und Professionalität - Praxisreflexion als Schlüssel für den Umgang mit Unsicherheiten
Diana Gressenbauer 18


Aufbruch aus dem Schatten - Vom Rollenklischee der geistigen Mütterlichkeit hin zur Professionalisierung
Anna Innendorfer 20


Melanie Holztrattner - Interview mit der Kindheitsforscherin und Hochschulprofessorin
Martin Kranzl-Greinecker 23


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